Kuratierte Ausstellungen / Ausstellungsprojekte
im Augenblick keine Veranstaltungen, die nächsten sind schon in Arbeit, schauen Sie bald wieder rein… Hans-Christian Schink: „Unter Wasser“ (Fotografie)Klaus Pichler „Das Petunien-Gemetzel“
Birte Horn – set_up
40 JAHRE LAIF
Peter Bialobrzeski: Urbane Räume
Pina Bausch fotografiert von Ursula Kaufmann
Rudi Bodmeier: Traumfrauen
Klaus Pichler: This will change your life FOREVER (Fotografie)
Jul 2024
Sonntag 7. Juli 2024 - Sonntag 22. September 2024, Ganztägig Uhr, Stadthaus Ulm
Hans-Christian Schink: „Unter Wasser“ (Fotografie)
07. Juli – 22. Sept. 2024, Stadthaus Ulm
Der 1961 in Erfurt geborene Fotograf Hans-Christian Schink ist ein Langzeitbeobachter. Sein Thema ist die Landschaft zwischen natürlichen Voraussetzungen und menschlicher Aneignung. In seiner Serie „Unter Wasser“, die zwischen 2020 und 2021 in den Gewässern der Mecklenburgischen Seenplatte entstand, zeigt Schink die erstaunliche Biodiversität, die sich unter der Wasseroberfläche dieser Seen verbirgt. Er ging dabei nach dem Prinzip des „kontrollierten Zufalls“ vor: an Stellen die ihm geeignet schienen, hielt er seine Kamera unter Wasser, ohne das Bild im Sucher kontrollieren zu können. Ein Teil der Aufnahmen wurde in flachen Uferzonen oder Gräben realisiert, für tiefere Areale kamen schwimmende Unterlagen zum Einsatz. Dem Betrachter öffnet sich eine erstaunlich vielfältige Unterwasserwelt: poetisch anmutende, bizarre Pflanzenformen, vielfältigste, je nach Sonneneinstrahlung divergierende Lichtbrechungen.
Eröffnung Sonntag, 7. Juli 2024, 11:30 Uhr,
in Anwesenheit von Hans-Christian Schink
Jun 2024
Sonntag 30. Juni 2024 - Sonntag 22. September 2024, Ganztägig Uhr, Stadthaus Ulm
Klaus Pichler „Das Petunien-Gemetzel“
30. Juni – 22. Sept. 2024, Stadthaus Ulm
Im Mai 1990 wurden auf dem Gelände des Max-Planck-Instituts für Züchtungs-forschung in Köln erstmals in Deutschland 30.700 gentechnisch veränderte Petunien ausgepflanzt. Den Pflanzen war ein Gen von Maispflanzen eingesetzt worden, das sie lachsfarben blühen ließ. Vorausgegangen waren lange parlamentarische Diskussionen, aufwendige Genehmigungsverfahren und heftige Proteste. Nach dem Versuch wurden alle Pflanzen zerstört, um eine Verbreitung zu verhindern. Doch 2015 wurden auf dem Bahnhofsvorplatz von Helsinki einige der lachsfarbenen Petunien entdeckt - Ausgangspunkt einer weltweiten Vernichtung dieser Petunienvariante, die als „Petunien-Gemetzel“ Schlagzeilen machte. Der Wiener Fotograf Klaus Pichler erzählt die Chronologie des Falles und zeigt, was passieren kann, wenn wissenschaftliches Interesse, kommerzielle Marketinglogik, gesellschaftspolitische Werte, öffentlicher Diskurs und unerwartete Zufälle aufeinanderprallen.
Eröffnung am Sonntag, 30. Juni 2024, 11:30 Uhr
mit einem Gespräch zwischen Klaus Pichler und Kurator Dr. Raimund Kast
Mai 2023
Sonntag 21. Mai 2023 - Sonntag 13. August 2023, Ganztägig Uhr, Stadthaus Ulm
Birte Horn - set_up
Birte Horn zeigt Malerei und Collage. Für das Bildmaterial recherchiert sie fotografisch meist an Orten, die verschwinden – etwa in zum Abriss freigegebenen Dörfern im Garzweiler Braunkohlerevier oder einem verlassenen Hospital in Venedig. In einem vielschichtigen Prozess wandelt sie das Fotomaterial in Malerei; gefundene Farbformen werden in ihren Bildern auf unterschiedlichen Ebenen zu räumlichen, oftmals abstrakten Neuordnungen verwoben. Hierbei ist die Fläche in ihrem Verhältnis zum Leerraum ein großes Thema – sie ist das Gegenstück zum Raum. Es ist ein Vorgang des fortwährenden Fragmentierens und Umwandelns, bis die malerische Vernetzung der Ebenen sich auf der Leinwand ihren Raum greift und an sich tragend wird.
Birte Horn wurde 1972 in Düsseldorf geboren. Sie studierte Kunst an der Folkwang-Hochschule in Essen bei Prof. Laszlo Lakner und Germanistik an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf. Seit vielen Jahren lebt sie bei Blaubeuren. Birte Horn war u. a Stipendiatin der Stiftung Kunstfonds und der pro arte ulmer kunststiftung. Ihre Arbeiten wurden zuletzt u. a. in Antwerpen, Barcelona, Berlin, Den Haag, Douarnez, Engen und Stuttgart gezeigt.
Eröffnung am Internationalen Museumstag,
21. Mai 2023, 14 Uhr
Es spricht Marco Hompes, Leiter des Kunstmuseums Heidenheim
Jan 2023
Sonntag 29. Januar 2023 - Montag 1. Mai 2023, Ganztägig Uhr, Stadthaus Ulm
40 JAHRE LAIF
40 POSITIONEN DOKUMENTARISCHER FOTOGRAFIE
1981 wurde laif von den Fotografen Günter Beer, Jürgen Bindrim, Manfred Linke und Guenay Ulutuncok in der Kölner Südstadt gegründet.
Die Agentur zählt heute mit derzeit ca. 400 Fotograf*innen weltweit, darunter zahlreiche World Press Photo Award-und Pulitzer-Preisträger*innen und mit mehr als 40 internationalen Partneragenturen zu den renommierten Bildagenturen für Fotojournalismus in Deutschland.
Die von Kurator Peter Bialobrzeski gemeinsam mit Peter Bitzer und Manfred Linke ausgewählten Fotograf*innen beschreiben in ihren Arbeiten die Welt anhand ihrer Konflikte und Bruchlinien, zeigen aber auch, wie Kunst und Solidarität Menschen verbinden. Darüber hinaus reflektieren die Arbeiten die ästhetische Entwicklung der Dokumentarfotografie von den 1980er Jahren bis heute und lassen 40 Jahre Zeitgeschichte lebendig werden.
Kuratoren:
Peter Bialobrzeski, Dr. Raimund Kast
Eröffnung am Sonntag, 29. Januar 2023, 11 Uhr
mit Manfred Linke, Fotograf und Mitbegründer der Fotoagentur laif, im Gespräch mit Dr. Raimund Kast
Donnerstag, 2. März 2023, 19.30 Uhr:
“Zum Wahrheitsgehalt von Bildern”.
Diskussionsrunde mit
Silke Frigge, Geschäftsführerin der laif Agentur,
Andreas Herzau, laif-Fotograf und Vorstandsmitglied der laif-Genossenschaft, und
Henner Flohr, Leiter der Bildredaktion Frankfurter Allgemeine Zeitung
Moderation:
Karen Emler, langjährige Journalistin und jetzt in der Öffentlichkeitsarbeit der ulmer heimstätte tätig,
und Dr. Raimund Kast.
Sep 2022
Sonntag 25. September 2022 - Sonntag 15. Januar 2023, Ganztägig Uhr, Stadthaus Ulm
Peter Bialobrzeski: Urbane Räume
Peter Bialobrzeski, Jahrgang 1961, ist einer der bekanntesten und international erfolgreichsten deutschen Fotografen der Gegenwart. Für sein Werk erhielt er 2012 den Dr. Erich Salomon-Preis der Deutschen Gesellschaft für Photographie und zweimal den renommiertesten Preis für Fotojournalismus, den WorldPressPhoto Award (2003 und 2010).
Bialobrzeski geht in seiner fotografischen Arbeit auf Spurensuche, macht gesellschaftliche und soziale Veränderungen fest. Dabei sind es nicht Menschen, sondern, Orte, Städte, Metropolen, urbane Räume, die er für seine Analysen heranzieht. So in seiner zwischen 2011 und 2016 entstandenen Werkserie „Die zweite Heimat“, für die er durch ganz Deutschland reiste und nicht nur Städte wie Berlin, Bottrop, Hamburg, Meißen oder Offenbach fotografisch festhielt, sondern vor allem auch das weite Dazwischen, das Fremdvertraute, wo sich Garagentore, Laternen und Tankstellen aneinanderreihen – Bialobrzeski selbst spricht von der „Erforschung der sozialen Oberfläche Deutschlands“.
Ähnlich auch seine City Diaries, fotografische Bestandaufnahmen von europäischen und asiatischen Großstädten. Sein Minsk Diary etwa setzt sich mit dem alltäglichen Leben zwischen traditionellen Werten und herrschender Realität in Weißrussland auseinander. Oder sein Dhaka Diary, das beispielhaft das völlig hemmungslose, ungehemmte Wachstum asiatischer Metropolen in den Fokus nimmt - gleichzeitig vermittelt es dem Betrachter die Erkenntnis, dass hier eine unumkehrbare Veränderung städtischer Lebensräume thematisiert wird.
Jun 2022
Sonntag 12. Juni 2022 - Sonntag 18. September 2022, Ganztägig Uhr, Stadthaus Ulm
Pina Bausch fotografiert von Ursula Kaufmann
Sie ist bis heute eine Ikone des zeitgenössischen Tanztheaters: die Tänzerin, Choreografin und Ballettdirektorin Pina Bausch (1940 – 2009). 1974 übernahm die gebürtige Solingerin die Tanzsparte des Theaters Wuppertal und machte das Ensemble als Tanztheater Wuppertal zu einem der renommiertesten und bekanntesten Ballettensembles weltweit.
Die gebürtige Essenerin Ursula Kaufmann, geboren 1946, begleitet Pina Bauschs Wuppertaler Tanztheater seit 1984 mit ihrer Kamera und ist auch heute noch, mehr als zwölf Jahre nach dem überraschenden Tod von Pina Bausch, bei jeder Generalprobe, jeder Neuaufnahme des Wuppertaler Tanztheaters mit ihrer Kamera dabei.
Okt 2021
Sonntag 3. Oktober 2021 - Sonntag 5. Dezember 2021, Ganztägig Uhr, Stadthaus Ulm
Rudi Bodmeier: Traumfrauen
Outsider Art
3. Oktober – 5. Dezember 2021
Stadthaus Ulm, Münsterplatz
Ausstellungseröffnung: Samstag, 2. Oktober ab 19 Uhr
Es spricht Klaus Mecherlein, Leiter des Ateliers Augustinum, Oberschleißheim
Projektleitung: Dr. Raimund Kast
Polizeikommissarin Anna Ameise, Frau Magda Blumenstrauß oder Fräulein Dibbels Dackel – ebenso phantasievoll wie die Namen sind auch die „Traumfrauen“, die Rudi Bodmeier entwirft. Doch nicht die Frau als Individuum interessiert ihn, vielmehr kombiniert er seine Frauengestalten mit Elementen aus der Tier- und Pflanzenwelt zu skurrilen Mischwesen. Die Frauen – oft mit überspitzen weiblichen Attributen, ausgestattet – werden quasi entpersonalisiert und mutieren zu fremdartigen, gefährlichen Wesen. Bodmeiers karikierende Collagen können irritieren und verstören. Aber sie lassen uns auch unsere massenmedial geprägten Bilder von Weiblichkeit kritisch neu betrachten.
Rudi Bodmeier wurde 1961 in München geboren. Mit vier Jahren kam er in ein Heim für Kinder mit geistiger Behinderung. Geprägt haben ihn die Misshandlungen, die er dort erfuhr – auch wegen seines Dranges zum Zeichnen. Mit 13 verbrachte er mehr als ein Jahr in der psychiatrischen Abteilung der Heckscherklinik in München und zog anschließend in eine Einrichtung der Stiftung Attl bei Wasserburg. 2008 wird er ins Atelier Augustinum des Heilpädagogischen Centrum München aufgenommen, wo er seither ganztags als Künstler arbeitet.
Fotos: Klaus Mecherlein, Gabi Spiegl
Mrz 2021
Montag 8. März 2021 - Sonntag 20. Juni 2021, Ganztägig Uhr, Stadthaus Ulm
Klaus Pichler: This will change your life FOREVER (Fotografie)
www.stadthaus.ulm.de/klaus pichler
Stadthaus Ulm, Münsterplatz
Projektleitung: Dr. Raimund Kast
Der österreichische Fotograf Klaus Pichler, geboren 1977 in Wien, ist für seine zwischen 2015 und 2017 entstandene Fotoserie „This will change your life FOREVER“ in die Welt der Esoterik eingedrungen. Der Auslöser: Zwei seiner Freunde waren nach Schicksalsschlägen ungebremst in die Esoterikszene gerauscht.
Fotos: Klaus Pichler
Klaus Pichler hat versucht, das Mysterium zu verstehen. Zwei Jahre lang lebte er in der Rolle eines Esoterikers, recherchierte monatelang, besuchte Esoterikmessen und drang so in eine irrationale Welt zwischen Fernheilung, Aurasprays und Einhornessenzen, zwischen Leichtgläubigkeit, Humbug und Betrug vor. Er wollte herausfinden, wie es gelingt, Menschen davon zu überzeugen, dass 279 € für einen „Harmonie-Energie-Transformator“, der angeblich Trinkwasser reinigt, die Kleidung von Strahlung befreit und Flüche unwirksam macht, jeden Cent wert sind, obwohl es sich, profan betrachtet, um ein gewöhnliches Schneidbrett handelt. Als leichtgläubige Deppen will er die Kunden aber nicht darstellen. „Spiritualität ist etwas Menschliches, es ist notwendig, dass man sich mit Fragen beschäftigt, die man nicht klären kann." Aber muss das alles Geld kosten? Hier wird der Fotograf merklich kritischer: Die kapitalistische Verwertungslogik kommentiert Pichler durchaus pointiert, indem er neben seltsamen Gerätschaften, Tabletten oder einem lila Sackerl mit sprichwörtlicher Luft drin einfach die Preise stellt. Pichler kommt zu dem Schluss, dass sich Esoterik gezielt an Menschen wendet, die sich in einer ausweglosen Situation fühlen.